Endlich war es soweit! Nach dem bereits gewonnenen Vorentscheid, stieg am Sonntag das Pokal-Final-Four in Forchheim. Dazu sollte es zahlreiche Überraschungen geben.
In der Planung zum Pokalhighlight, plagten den SVK viele Ausfälle, so standen zwei Tage vor dem Wettkampf nur Lucas Krug und Dominik Pöhnl zu Wahl. Der Trainer suchte notgedrungen nach einem dritten Spieler und hatte bei Clemens Kienast Erfolg. Kienast ist erst seit 2 Monaten im Training und hatte bisher noch keine Wettkampferfahrungen sammeln können. Die Mannschaft freute sich, da sie sonst bereits zwei Spiele kampflos verloren hätten. So waren sie immerhin komplett.
Um 10 Uhr morgens traf man sich am Treffpunkt und los ging es nach Forchheim. So mancher war noch etwas übermüdet, aber wohl nicht so schlimm, da man nicht mit einem Erfolg rechnete. In Forchheim angekommen, wurde der Gegner für das Halbfinale ausgelost. Es begann mit Beiertheim gegen TTF Spöck. Als erstes durften Krug und Pöhnl in den Einzel ran. Krug, der auf eins gesetzte, musste gleich gegen den wohl stärksten Gegner spielen. Dieser setzte ihm mit gekonnten Vorhandschlägen zu und so verlor er die ersten Sätze. Leider kam Krug nicht richtig in sein eigenes Spiel rein und der erste Punkt ging an Spöck. Parallel dazu hatte Pöhnl im zweiten Einzel kaum Probleme und machte durch ein schnelles 3:0 den Ausgleich. Anschließend kam Kienast zu seinem ersten Spiel überhaupt. Beeindruckt von der Atmosphäre lag Kienast schneller zurück als gewollt und konnte dennoch den ersten Satz in Verlängerung holen. Zusätzlich gestärkt durch die motivierenden Ansprachen vom Trainer, konnte er sich nun Satz um Satz erkämpfen und tüte sein ersten Sieg im ersten Spiel ein. Es stand 2:1 für den SVK. Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, dass für den SVK überhaupt etwas drin war. Der Sieg vom Joker Kienast motivierte die gesamte Mannschaft. Im anschließenden Doppel spielten Pöhnl und Krug wie geweckt deutlich stärker auf und ließen den Spöckern kaum Chancen. So gewannen sie den dritten Punkt. Krug, der immer sicherer in seinem Spiel wurde, hatte nun die besondere Aufgabe den fehlenden Punkt zum Sieg zu sichern. Er legte gut los und gewann den ersten Satz. In den nächsten zwei Sätzen konnte Krug nicht an seine gute Leistung anknüpfen und ließ sich ein ums andere Mal ausspielen. Genug ausgespielt dachte man sich, als Krug den vierten Satz zu 7 und anschließend im Entscheidungssatz zu 1 gewann! Der SVK stand also im Finale! Wer hätte das vorab geglaubt?! Für alle war dies der größte Erfolg ihrer noch jungen Tischtenniskarriere. Auch wenn der Sieg im Halbfinale recht deutlich war, so glaubte nicht wirklich jemand an einen Sieg im Finale. Das war möglicherweise der entscheidende Faktor für die nun immer stärker aufschlagenden Beiertheimer. Es ging gegen Neureut.
Nachdem Pöhnl, Krug und Kienast für das Finale eingeschworen wurden ging es los. Es begannen wieder Pöhnl und Krug in den Einzeln. Pöhnl zeigte sich mit gewohnter Ballsicherheit und schob den Ball stets wieder zurück auf die Platte. So rang er seinem Gegner einen nach dem anderen Satz ab, jedoch kam der Gegner im stärker ins Spiel und irgendwann hatte Phönl kaum mehr Erfolg mit seinem Konzept und verlor im Entscheidungssatz. Neureut durfte sich über den ersten Punkt freuen. Krug konnte mit schönen Topspins überzeugen und hatte stets die richtige Antwort für seinen Gegner parat. 3:1 mussten sich hier die Neureuter geschlagen geben. Als nächstes kamen im Doppel Krug und Pöhnl dran und parallel dazu Kienast im Einzel. Diesmal wuchsen Krug und Pöhnl vorallem am Ende über sich hinaus und zeigten den Neureutern, wie man seine Gegner gekonnt ausspielt. Die Neureuter hatten richtig zu kämpfen. Im Parallelspiel hatte es Kienast nicht leicht und haderte stark mit seinem Spiel. Er lag schon fast chancenlos mit zwei Sätzen hinten und so ordnete ihn sein Trainer an, unabhängig vom Spielstand, ein möglichst schönes Spiel abzuliefern. Während Pöhnl und Krug ihr Doppel souverän gewannen, kam Kienast langsam aber sicher in das Spiel zurück und gewann ganz knapp den dritten Satz. Eigentlich alles erreicht – dachte man. Kienasts Vorhand lief langsam heiß und er holte sich auch Satz 4! Im anschließenden Satz 5 dann die nächste Überraschung. Kienast konnte anfangs nichtmehr an sein eigenes Spiel anknüpfen und der Gegner zwang ihn zu Fehlern. Beim Stand von 6:10 schien alles verloren. Doch niemand hatte mit Kienast gerechnet. Kienast dreht nun richtig auf und kämpfte sich Punkt um Punkt ans 10:10 zum zwischenzeitlichen Ausgleich ran. In der Folge hatten beide Spieler zahlreiche Matchbälle. Die Zuschauer konnten sich kaum zurückhalten und fieberten mit ihren Spielern mit! Beim Stand von 16:15 war Kienasts Vorhand parat und er holte in einem unglaublichen Spiel, das bereits verloren geglaubt war, den Sieg zum Stand von 3:1 für den SVK. Jetzt war alles möglich und der Pokal plötzlich zum greifen nahe! Pöhnl noch ungläubig stieg zum ersten möglichen entscheidenden Punktspiel ins Rennen. Hatte mit seinem Gegner stark zu kämpfen. Zwischenzeitlich begann Krug an der Nachbarplatte und bis in die Fingerspitzen motiviert fegte er die Bälle über die Platte und ließ seinem Gegner keine Chance. Er schaffte die Sensation und holte den entscheidenden Punkt zum Pokalsieg! Die mitgereisten Freunde und Eltern waren außer sich. Pöhnl konnte noch nicht richtig jubeln, da sein Spiel noch zählte und er somit zu Ende spielen musste. Es ging also um einen Sieg mit 4:1 oder 4:2. Pöhnl von der Erkenntnis zusätzlich motiviert, belohnte sich durch ein starkes Spiel mit einem knappen aber verdienten Einzelsieg und so hatte die Mannschaft genügend zu feiern. Sie hatten den Pokal gewonnen! Einen Pokal von dem sich niemand vorab eine Chance erdachte. Ersatzgeschwächt oder doch verstärkt hat es geklappt! Glückwunsch an die Schülermannschaft zum Gewinn des Schüler-B Pokals!
Chris